29.4.2018 - Halifax (1)
Wetter: Durchmischt: Richtig heiße Sonnentage und
dann wieder übelster Regen.
Temperatur: 4° - 21° C
Strecke: Fürs Mopped nicht erwähnenswert, zu Fuß eine
ganze Menge. Da kommt halt was zusammen, wenn man sich eine Woche lang die Füße
rund läuft.
Vorweg sei gesagt: Es überfordert mich doch ziemlich, hier auf die
Schnelle meine Bilderflut auf ein paar tolle Fotos zu reduzieren.
Nicht ungeduldig werden, ihr bestimmt ja selbst, wie lange und
welche Fotos ihr euch anguckt.
Halifax-Downtown: Es herrscht ein irrer Bauboom hier. Altes wird
weggerissen und durch zumeist nicht besonders schöne, geschweige
denn interessante, Hochhäuser ersetzt. Nur wenige, tapfere alte
Häuser stellen sich dem Fortschritt in den Weg: Die
Heritage-Plakette machts möglich. Viele von den Häusern sind sehr
schön, einige auch etwas kitschig, aber immer liebevoll gestaltet.
Auch die Krokusblüte trägt ihren Teil bei. Aber soweit waren wir
doch Anfang März, oder?
Die Zitadelle (lt. lonely planet eine der
beiden Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt.) Bemerkenswert vor allem der kalte
Wind, der hier durchpfeift. Da hätte ich keinen Dienst schieben
mögen. Außer mir sind nur 3 andere Jungs da, die fröstelnd
herumlaufen.
Mein erster selbst(z)erlegter Hummer! Allerdings nicht - wie
angeraten - im Five Fishermen, sondern auf allgemeine Empfehlung hier
im Blue Nose. Ich weiß nicht, wer recht hat, aber ich weiß auch
nicht, was hätte besser sein sollen. Als ich fertig war, kam ich mir
wie ein Held vor und wurde auch entsprechend von der Bedienung
gewürdigt. Danach Tagesausklang bei Kneipenmusik und Alexander
Keiths Indian Pale Ale.
Unglaublich, wie hier auf wunderschöne sonnige Frühsommertage kalte,
windige und klatschnasse Regentage folgen können. Aber wenn's
draußen zu nass ist zum Spaßhaben, hoppst der Haligonian halt
drinnen in der Shoppingmall rum.
Heute ist die Kati endlich da! Ich möchte euch die Details der
Odyssee durch die verschiedensten Büros ersparen - da kommt nur
wieder schlechte Stimmung hoch - aber nach 3 Tagen Hängepartie heißt
es auf einmal: "Ja, alles klar, kommen Sie her, holen sie ab - und
so ging es dann auch. Was sich drei Tage lang keinen Millimeter
bewegt hat, klappt jetzt, am Freitag, in 3 Stunden - einschließlich
Busfahrerei zwischen den verschiedenen Büros und der Ausgabestelle im
Hafen an der Eastern Passage. Und dann habe ich sie und fahre genüsslich
zurück nach Halifax an die Waterfront.
Kaum beim Ferry Terminal geparkt, ist großes Hallo. "Was denn, wie
kommst du denn mit dem Motorrad hierher?" Österreicher: Toll, da kommt der
mit 'ner KTM aus Bremen hierher. Was hast du denn alles vor?
Gesprächsstoff ist genug.
Bei Murphy noch ein Fischbrötchen mit Eistee und dann geht's zurück
ins Inn. Dort hat man in den letzten Tagen reichlich Anteil genommen
und freut sich, dass alles ein gutes Ende gefunden hat. Ich auch!
Der Brown Hound - die rote Kneipe direkt neben
dem Hotel - bietet
mir dann am Abend noch eine
besondere Ferkelei: "Crown Flow" - davon habe zumindest ich noch nie
gehört. Wird aber hier gern und häufig genommen. Ich hab's gesehen
und musste es probieren.
Crown Flow besteht zur Hälfte (unten) aus Cider und zur anderen
Hälfte (oben) aus Guinness. Richtig eingeschänkt bilden sich zwei
scharf getrennte Teile, die sich nicht vermischen.
Auch im weiteren Verlauf vermischen sich die Schichten nur
unerheblich. Man trinkt zuerst immer mehr vom Guinness ab, wobei der
säuerliche Cider immer dominanter wird. Kurz vor Schluss ist doch
nur noch ein bräunlich eingefärbter Cider da. Runter damit (bäh).
Auf die Frage vom Wirt, ob er mir noch einen bringen soll, sage ich
"Ja, aber ohne Cider." Beifall vom Nachbartisch.
Dieses Experiment habe ich Michael gewidmet, dem hartnäckigsten
Guinness-Fan, den ich kenne.