Stephan - Far away

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3.6. - 9.6.2018  -  Wyoming und South Dakota

Wetter: Strahlende Sonne jeden Tag. Die Temperaturen lagen tags bei 25-33°C. Das ist teilweise schon wieder etwas heftig gewesen. Die nächtlichen Gewitter in Rapid City und den Bad Lands waren unterhaltsam, haben aber nicht abgekühlt.

Strecke: Knapp 900 km in 4 Fahrtagen ist recht gemütlich. Die Runde durch South Dakota war aber auch als Guck-Runde geplant und nicht zum Strecke machen. Fast alles ist guter Asphalt, außer vielen Teilstücken in Wyoming, wo derart viel Bitumen auf die Straße gepatscht wurde, dass man auch gleich ein paar Tonnen Öl hätte auskippen können.

Um es vorweg zu sagen: Die Idee nach South Dakota in die Black Hills und in den Badlands Nationalpark zu fahren, entspringt meinem Entschluss, nicht den Yellowstone Park zu besuchen. Alle buchbaren Campingplätze dort waren ausgebucht, bzw. die wenigen nicht buchbaren Plätze sind üblicherweise morgens um 9.30 - 10h vollständig belegt. Auch die tatkräftige Unterstützung durch den netten Rezeptionisten in Laramie hat nicht helfen können. Und aufs Geratewohl in einen solchen Touristikhotspot zu fahren, ist mir zu stressig.

Also in die Black Hills und nach Rapid City. Die Fahrt durch Wyoming war extrem eintönig, hatte aber durchaus meditative Qualitäten.
Der Lokführer dieses Zuges lehnte aus seinem Fenster, als wir uns trafen. Ich winkte ihm zu, woraufhin er ausgiebig mit seiner Tröte antwortete. Gänsehaut.

Die Tankstelle von Medicine Bow. 2 Zapfsäulen, eine für Diesel und eine für 85er Regular Benzin. Geht eigentlich nicht, muss jetzt aber sein.

Apropos Medicine Bow: Wer erinnert sich nicht an die Shiloh Ranch mit ihrem taffen Vormann Virginian und dem smarten Trampas. Man erwartet jeden Moment, sie hier um die Ecke biegen zu sehen.

 

Irre lange Kohlenzüge, jeder 1,5 Meilen lang. Einer nach dem anderen, fast wie ein gigantisches Fließband.

 

Fahrt nach Rapid City: Zeit für den inzwischen immer dringlicher werdenden Besuch im Waschsalon. Mit meiner ganzen Dreckswäsche reingegangen, insgesamt $6 in Quarters gewechselt und in die Maschinen geworfen. Eine Stunde später war alles wieder sauber und trocken. Praktisch.

 

Das Independent Ale House in der St. Joseph Street: Eine umfassende Bierauswahl an der Tafel und darunter ca. 25 Zapfhähne. Flaschenbier habe ich hier nicht gesehen. In meinem Glas seht ihr ein Bier namens Alaskan Kölsch. Und so schmeckts tatsächlich. Irgendwie. Leckere Salate und Pizza und anderes Essen gibts hier auch.

 

Stadtbummel downtown. An allen Innenstadtkreuzungen stehen auf den 4 Ecken Bronzestatuen aller Präsidenten. Nur Obama ist noch nicht fertig.

Bei diesem Stadtbummel habe ich Petra und Norbert getroffen, die mit ihren gestreiften Shirts sofort ins Auge fallen. Die beiden radeln jetzt seit 40 Tagen von New York bis hierher. Ihr Ziel ist Seattle. Beeindruckend, wie sie das mit ihren vollgepackten Rädern hinkriegen. Wir schwatzen eine Weile und beschließen dann, den Abend beim gemeinsamen Bier in der Fire House Brewery zu verbringen. Praktischer Zufall: Wir wohnen im gleichen Motel.

 

Heute ist Donnerstag. Wie hier jeden Donnerstag gibts heute umsonst und draußen Lifemusik auf mehreren Bühnen. Es wird getanzt, gegessen und getrunken. Tolle Stimmung.

 

Anschließend verbringen wir einen sehr schönen Abend beim Bier im Fire House, wo wir über Gott und die Welt schwatzen. Angenehm für mich auch, einfach reden zu können, ohne erst alles auf Englisch zu übersetzen.
Wir merken schnell, dass unsere Reiseerfahrungen trotz aller Unterschiede sehr viele Ähnlichkeiten haben, über die wir uns ausgiebig austauschen.

Rapid City hat mich begeistert. Eine - zumindest abends - quirlige und lebendige Stadt, mit einer Innenstadt, die auch an heißen Tagen zum Bummeln einlädt. Dazwischen nette Grünanlagen mit Brunnen, die Kinder zum Toben und Spielen locken. Sehr nett das alles.

 

15 Meilen südlich von Mount Rushmore besuche ich das Crazy Horse Memorial. Eine gigantische Skulptur des Häuptlings entsteht hier und wird wohl noch lange nicht fertig sein.

In diesem Schrank finden sich in allen Farbabstufungen Stickutensilien der verschiedensten Materialen und Formen, durchbohrte Perlen und Röhrchen aus Glas, Türkis und anderen Halbedelsteinen. Man braucht sie, um solche filigranen Stickarbeiten herzustellen. Wär das was für dich, Andrea?

 

Am nächsten Morgen zum Mount Rushmore. Hier strömen die Massen, hier boxt der Papst.

 

Der Bad Lands NP. Die Bilder sprechen für sich. Leider meinten einige selbstmörderische Fliegen o.ä. unbedingt auf dem Objektiv der Helmkamera landen zu müssen. Entschuldigt bitte die Artefakte.

 

Pech. Ich habe keinen Büffel und kein Langhormschaf zu Gesicht bekommen, obwohl ich genau da lang gefahren bin, wo man sie normalerweise sieht. Alles, was ich aus der Tierwelt der Bad Lands habe, ist ein hübscher Vogel und ein ziemlich fetter Präriehund.

 

Obwohl hier noch alles schön aussieht, rät mir der Platzwart des Campgrounds am Cedar Pass ab, mein Zelt aufzubauen. Man rechne mit Sturm, Gewitter und Hagel. Ich solle lieber eine feste Unterkunft suchen.

 

Gemacht. Ich war kaum 15 Minuten da, da schüttete es auch schon los. Zwar ohne heftigen Sturm und ohne Hagel, aber auch so hätte ich das nicht im Zelt erleben mögen. 2 Stunden später ist alles wieder ruhig und gut.