Stephan - Far away

Kreuz und quer durch Amerika - Hier kannst du mir folgen ...

9.6.-13.6.2018 - See you later, USA
(Little Bighorn und Glacier NP)

Reisetag 49-54, bisher zurückgelegte Strecke: 10652 km.

Wetter: Tagsüber strahlender Sonnenschein, aber recht kühl bis kalt (7°C-18°C). Zunehmend scharfer Wind aus W bis NW, das bedeutet für mich meist scharfer, böiger und kalter Wind von der Seite. Sehr unangenehm und anstrengend zu fahren.
Fast jede Nacht Gewitter oder zumindest Regen.

Strecke: ca. 1350 km. Ereignisarme, nur durch zwei Höhepunkte geprägte Strecke. Auch wenn sich die Strecke recht monoton gestaltete, tat das der Fahrfreude keinen Abbruch, berichten lässt sich das aber schlecht.

Über den Weg durch South Dakota und Wyoming nach Montana lässt sich den vorherigen Berichten nicht viel hinzufügen. Tue ich deshalb auch nicht, auch wenn er zwei ganze Tage füllte.

Annäherung an Little Bighorn Battlefield. Ich möchte hier keine Geschichtsabhandlung schreiben, das können andere besser als ich. Selbstverständlich trage ich keine Verantwortung für Inhalte außerhalb meines Blogs.

Ich verzichte auch auf moralische Zeigefinger. Die Stimmung, in die mich die Betrachtung des Schlachtfeldes versetzte, ist ohnehin hier unbeschreiblich.

Ungefähr auf dieser Strecke ist Custer mit seinen Truppen in das Stammesgebiet der Cheyenne eingefallen. Die Erinnerung an die folgende Schlacht lebt und wird hochgehalten.
 

Das Battlefied Memorial auf dem Last Stand Hill. Hier kamen die letzten Reste von Custers 7. Kavallerie ums Leben. Die weißen Steine markieren die Fundorte und ursprünglichen Gräber der Soldaten. Auch der Pferde wurde gedacht - nicht aber der gefallenen Indianer. Erst 1991 wurde vom Kongress die Errichtung des Indian Memorials und die Aufstellung roter Gedenksteine genehmigt.

 

Der Soldatenfriedhof: Hier liegen die gefallenen weißen Soldaten der Schlacht am Little Bighorn, aber auch Gefallene anderer Kriege.

Die Schlacht fand nicht nur am Last Stand Hill statt, sondern zog sich über den ganzen ca. 6 Meilen langen Höhenzug über dem Little Bighorn River hin. Überall in der hügeligen Landschaft entdeckt man einzelne oder Gruppen von weißen Steinen. Dazu gehören sicherlich auch noch viele bisher fehlende rote Steine.
Von hier aus entdeckten und beobachteten Custers Späher die Dörfer im Tal und begannen ihren Angriff.

 

Während der Rundfahrt auf der Battlefield Road zog sich der Himmel immer düsterer zu. Der drohende Regen trieb mich ins Motel - eine Viertelstunde später schüttete es. Wieder einmal Glück gehabt. Und danach wieder ein wildromantischer Abendhimmel.

 

Die weitere Fahrt bietet wieder wenig Abwechselung. Der Windsack verdeutlich die Fahrsituation. Baustellen als einzige Abwechselungen auf dem Highway.
In Billings, MT, kaufe ich einen neuen Vorderreifen. In 1,5 Stunden ist er montiert und die Fahrt geht weiter.

Endlich zu sehen: Die Bergspitzen des Glacier NP heben sich aus der Prärie.

Hier war Schluss mit der Fahrt auf der Going-To-The-Sun-Road. Der Logan Pass ist leider noch gesperrt. In den letzten 2 Wochen hat's da oben noch 1,5 m Neuschnee gegeben. Insgesamt liegen dort über 3 m Schnee. Also umkehren und auf die wunderschöne Durchquerung des Parks verzichten. Schade.

Oben treffe ich 3 extrem coole Jungs, die mit ihren River Runnern einen kleinen Wildbach runterrutschen wollen. Sie sind sich des Aufsehens, das sie erregen, wohl bewusst. Ist aber auch ein tolles Vorhaben.

Bei der Runterfahrt fühle ich mich von Nebel und Regen verfolgt. Oben schneits bestimmt wieder. Im Waterton NP in Canada soll's genauso sein. Also auf direktem Weg zur Grenze.

 

Und tschüss USA, wir sehen uns bald wieder.