Stephan - Far away

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29.6. - 12.7.2018 - Alaska

Reisetag 81   -   Zurückgelegte Strecke bisher: 17234 km

Strecke: 2537 km überwiegend alsphaltierte Straße - eigentlich, denn in Alaska gilt: summer time = construction time. Also werden alle Straßen irgendwo über 25 -30 km aufgerissen, der Zustand ist dann meist schlimmer als jede durchschnittliche gravelroad. Entsprechend sind Kati und ich eingesaut.

Vorweg sei gesagt: Alaska ist mein bisheriger mentaler Tiefpunkt auf dieser Reise, trotz oder wegen der Vorfreude und hohen Erwartungshaltung. Woran liegt's?
1. Es regnet fast jeden Tag mehr oder weniger lang und intensiv, begleitet von scharfem, kaltem Wind. So lassen sich keine freudvollen Tagesetappen planen. Besserung ist nicht in Sicht.
2. Auf der (natürlich verregneten) Fahrt nach Fairbanks habe ich mir eine sehr unangenehme Erkältung eingefangen, die ich auch während der ganzen Alaska-Zeit nicht mehr loswurde.
3. Mir wurde im Hostel in Fairbanks die Helmkamera geklaut - glücklicherweise ohne Bilderverlust. Der Ärger darüber hat mir stimmungsmäßig mehr zugesetzt, als ich es für möglich gehalten hätte.
4. Nachdem ich wegen Wetter und Erkältung fast 1 Woche mehr oder weniger untätig in Fairbanks rumgelungt habe, tat sich endlich ein Wetterfenster für die Fahrt nach Prudoe Bay auf: 4 Tage trocken und stabil bei ca. 18°-23°C. Am Vorabend des Aufbruchs sah wieder alles 
			ganz anders aus: Freitagmorgen wollte ich losfahren, Samstagabend ankommen, Sonntagmorgen meinen Fuß ins arktische Meer stecken und Montagabend wieder in Fairbanks ankommen.
Voller Frust gebe ich mein Ziel "Deadhorse" auf und beschließe, am Denali NP entlang nach Anchorage zu fahren, um dann zurück nach Süden ins schöne Wetter zu fliehen.

Aber bei allem Frust: Mein Plan hierher zu fahren war richtig. Überall ist zu sehen, wie schön es hier sein könnte, wenn die Rahmenbedingungen stimmten.

 Die Grenze. Während ich diese Aufnahme mache, erwischt mich die 1. der ungezählten alaskischen Regenattacken.

Chicken, Tankstelle, Speiseraum und Goldgräberlager. Die heiße Chilisuppe tut mir nach der verregneten Anfahrt von der Grenze gut.

 

Der Morgen eines durchgeregneten Tages. Heute geht's nach Fairbanks, ca. 500 km im Regen.

Meine Schlafecke im 9th Ave Hostel in Fairbanks. Gemütlich ist anders. Und dann wurde mir hier auch noch meine Helmkamera geklaut.
Im Hostel lerne ich aber auch Seiji kennen. Der japanische Traveller ist jetzt seit über einem Jahr unterwegs und - außer in Afrika - fast überall gewesen. Komm gut nach Hause.

Unterkunftswechsel: Nach 3 Tagen Hostel ziehe ich ins Studentenwohnheim. Als Einzelzimmer für mich wirklich ok, aber für 2 Studenten fände ich es ziemlich eng.

Das "Museum of the North": Nett gemachte und gut präsentierte naturkundliche und etnologische Betrachtung Alaskas.

 

Downtown Fairbanks. Hier ist so eine tote Hose, das ist kaum vorstellbar. Die "Downtown" genannte Gegend befindet sich auf einer Fläche von ca. 50x150m und enthält keinerlei nette Kneipe o.ä.

Denali - der Große. Ich habe Glück und kriege ihn zu sehen, wenn auch etwas verschleiert. Meistens sieht man nur seinen Fuß und seine große Wolkenmütze.

Anchorage macht downtownmäßig schon mehr her. Hier kann ich mir auch einen Nachfolger für meine Helmkamera kaufen.

In Glenallen und dann noch einmal in Tok treffe ich meine brasilianischen Freunde aus Fairbanks wieder. Sie haben nicht mehr viel Zeit für die Heimreise und sind entsprechend flott unterwegs. Da will ich aber nicht mithalten.

Eine von vielen. Die Wartezeit (ca. 30min) genutzt für ein paar hübsche Bilder, und dann kommen 20 km Staub, Schotter und Schlamm.

Destruction Bay: Blümchen, das Motel, eine Tanke, ein Truckstop. Drum herum ein paar einzelne Häuser. Mehr brauchts nicht am Alaska Highway.

Angekommen in Haines, AK. Hier verabschiede ich mich vom alaskischen Festland und gehe aufs Schiff, um die Inside Passage entlang der Küste nach Süden bis Port Hardy auf Vancouver Island zu genießen.

 

Und das alaskischen Festland verabschiedet mich, wie es mich begrüßt hat: Düster verhangen und regnerisch.
Ich bin nicht traurig, nach Süden zu entkommen.